Samstag, 21. Mai 2011

Perlen

vom 12.04.2010

Wenn heiß gereihte Perlentränen
sich nach Perlenfäden sehnen
wie sanfter Regen
welch ungeteilter Perlensegen
Dir Spuren auf die Wangen malen
zuviel der ihrer großen Zahlen
fallen wie heiße, rote Glut
nie jeh ein größ'res Menschengut
Und steigt herauf
oh sel'ger Schauer
so schüchtern liegst du auf der Lauer
lang - bis du brichst heraus
aus den einst strahlend Augen
so lautlos wie es niemand kann
und sehen wird dich keiner
ganz gleich wie lang auch deine Dauer
Dürft ich malen deine Farben nur
wie kosten deinen Hauch
auf meine zitternd Hände fällst du
nimmst fort nur deinen Lauf
Du Träne nimm mein Leben auch!

12.04.2010

Lass mich ruh'n
Lass mich in Ruh!
Wildes, heißes Herz,
niemand hört dir zu!
Und willst Du
verlangst Du
begehrst Du sehr
wie kannst du?
Schrei noch:
gib mir mehr!
Hasst du,
ach hasst du
nur mich allein!
Hast du mich
gib Ruh
halt ein!
Verehrst du
liebst du
brauchst du
Ihn?!
Herze lass,
lass es doch ziehn!
Reißt du
beißt du
nach meinem Zorn,
treibst
ach treibst ihn tief
den Dorn!
Und kühle Kühle
greift nach mir
und zerrt und reißt
wie wild Getier!
Doch Schauer
fahren innerlich
und zerren heiß,
zerreißen Mich!
Gib Ruh,
ach lass mich
endlich ruh'n
wildes Herz
heiß Leib
was soll ich tun?

Mittwoch, 18. März 2009

Wiedermal einer dieser Momente wo irgendetwas aufkocht was vorher noch ganz unten im Topf lag...nette bildliche Vorstellung oder? Naja nicht meine schönste Metapher.
Dieses Lied hat mich gerade berührt und das tut es noch.

http://www.youtube.com/watch?v=IfxIBLf6pig
Jasper - Hätte ich gewusst

Vielleicht weil ich es bei einer gewissen Person das erste Mal hörte und ich noch immer und trotz allem eine gewisse Angst um ihn habe.
Es geht hier nicht um das "Hätte ich gewusst!" denn ich weiß es.
Es geht um das "nicht da sein können" was mich noch vielmehr schmerzt als ihn, so denke ich, ich kann es nicht wissen! Ich werde mir nie vorwerfen müssen nicht alles getan zu haben was mir möglich war... ich werde mich aber ewig fragen "was wäre wenn", ich weiß das führt zu nichts. Dennoch drückt es mich, es schmerzt!

Weil nie jemand für mich da gewesen ist (jetzt ist das anders) möchte ich genau dies denen ersparen die ich sehr liebe. Doch ich kann nichts tun als meine Hilfe anzubieten...es ist manchmal bestimmt schwer Hilfe anzunehmen, vielleicht kann ich garnicht helfen? Aber wie soll man das feststellen wenn man es nicht versucht hat... zumindest versucht. Ich hab alles versucht und versucht und versucht!

In all meinen Bemühungen,
spricht meine Liebe,
sie schreit förmlich,
kassiert dennoch nur Schläge,
sie ist ins Gesicht getreten,
sie ist verspottet,
verhöhnt, verlacht und abgelehnt worden
Diese große Liebe,
lässt sich aber nicht kleinkriegen,
sie steht immerwieder auf,
hoffnungsvollen Blickes,
wartet sie auf den nächsten Schlag.
Erwartet den finalen Schlag!
Sich ihrer unsterblichkeit nur bedingt bewusst,
steht sie mit offenen Armen da,
sie will erfüllen,
sie will trösten,
sie will Hoffnung geben,
Wärme, Geborgenheit.
Dabei bleibt sie selbst allein,
sie wartet auf das was sie selbst so gerne geben will
das ihr scheinbar jedoch niemand geben kann.
Wird sie sich ewig verzehrend,
harrend auf winzige Momente,
dochnoch mit sichselbst,
sich ganz allein
zufriden geben müssen?
Sie will in die Arme genommen werden,
erwiedert,
reflektiert,
geliebt.
Es ist ihre Natur,
sie kann doch nichts dafür
- noch dagegen!

Ich wär gerne da...einfach nur da.
Wenn mich schon niemand trösten kann will ich wenigstens tröstlich für irgendjemanden sein! Ist der Wunsch so unerfüllbar?

Montag, 23. Februar 2009

Seelenschlummer

Sind die Dinge schon gestorben
bringt die Zeit sie wieder zum Leben,
holt sie zurück und lässt sie
- einfach sein

Ein krankes Herz ruht
im Dunkeln,
will sich selbst wieder finden,
sucht sich vergeblich

Die Seele schläft ihren gerechten Schlaf
und nichts vermag
in dieser Welt zu wecken sie,
aus diesem Schlummer

Wo selbst in der Stille
die undurchdringlich, unendlich scheint,
der Weltenlärm seinen Weg sich bahnt,
ist unser Pfad in der Nacht gelegen

Stolpernd jedoch stetig wandern wir
durch das Gestrüpp der Ewigkeit,
das uns hier und da die Haut
- durch seine Dornen zerreißt

Die Augen spiegeln die Seele;
durch diese tiefen Ozeane
werden wir blicken; zu sehen,
was liegt an ihrem Grunde

In wogender Rage wie die stürmische See,
oder ruhig wie die glatte Brunnenoberfläche,
in der die Wolken spiegelnd ziehen,
in den kleinen Universen durch die die Seele leuchtet

Freitag, 20. Februar 2009

Bruder Kummer

Wie ist es heut so stille
und in der Seele laut
wie bricht mein eigner Wille
da durch die Welt ich schaut

Sucht ich im Seelengarten
die Seelenblumen auf
zur Blüte muss ich warten
so nimmts stets seinen Lauf

Es schreit und schreit das Herze
schreit wie ein kleines Kind
und weint weil von dem Schmerze
so viele Teile sind

Es brechen heiß die Tränen
aus meinen Augen aus
es kommt die Pein vom Sehnen
hört nimmer wieder auf

Im Leben scheint der Kummer
ein Teil von mir zu sein
erwacht aus seinem Schlummer
kehrt er oft bei mir ein

Er nimmt sich meine Freude
trinkt leben aus wie Wein
das er auch nichts vergeude
schenk ich ihm immer wieder ein!

Leise

Leise


Du tanzt in deinen Träumen - im Schnee
du hältst dich fern vom Leben;
weiche, weiße, kleine, feine Flocke fallen
leise, leise, leise

Du fällst aus den Wolken - im Schnee
du lässt dich treiben von den Winden;
zarte, matte, sanfte, gold'ne Flocken fallen
leise, leise, leise

So liegst du auf der Erde - im Schnee
du hältst dich fest am Leben;
weiche, weiße, kleine, feine Flocken fallen
leise, leise, leise

Donnerstag, 6. November 2008

Waldesnacht

Waldesnacht, du wunderkühle,
die ich tausend Male Grüß;
nach dem lauten Weltgewühle,
O, wie ist dein Raschen süß,
Träumerisch die Müden Glieder
berg ich weich ins Moos,
und mir ist als würd ich wieder
all der irren Qualen los.


Fernes Flötenlied vertöne,
das ein weites Sehnen rührt,
die Gedanken in die Schöne,
ach mißgönnte Ferne führt.
Laß die Waldesnacht mich wiegen,
stillen jede Pein,
und ein seeliges Genügen
saug ich mit den Düften ein


In den heimlich engen Kreisen
wird dir wohl, du wildes Herz,
und ein Friede schwebt mit leisen
Flügelschlägen niederwärts.
Singet holde Vogellieder,
mich in Schlummer sacht!
Irre Qualen Löst euch wieder,
wildes Herz nun gute Nacht!


(Paul Heyse)


Das Gedicht spiegelt die Stimmung in der industriellen Revolution wieder, wo die Leute sich wegen all dem Beton in den sie eingepfercht sind so sehr nach der Natur sehnen... in diesem Kontext finde ich es besonders erstaunlich, dass jemand dazu im Stande ist eine Nacht im Wald so wunderschön zu beschreiben!